Staatspreis Architektur 2023 | Nominierung
Constructive Alps | Anerkennung 22
Internationaler Preis für nachhaltiges Bauen in den Alpen
Piranesi Award | Nominierung 22
best architects award 21
Vorarlberger Holzbaupreis 21
Der Winderhof befindet sich im Dornbirner Stadtteil Oberdorf, dieses Quartier kann als ältester Teil Dornbirns bezeichnet werden. Historisch erklärt sich die Siedlung durch die Hochwassersicherheit und den verhältnismäßig guten Baugrund. Die Umgebung ist geprägt von bäuerlichen Gebäuden und Villen ehemaliger Textilindustrieller.
Das Vordach folgt der Kontur des Bestandes, zieht sich jedoch über die ganze Länge des Hauses hinweg. Eine Geste, die man bei den alten Häusern des Quartiers noch finden kann, die in dieser transformierten Form sehr praktisch den Eingang überdeckt.
„Unser Elternhaus in der Sebastianstraße 7 im Dornbirner Oberdorf wurde 1828 erbaut und ist nun in 3. Generation im Besitz unserer Familie. Dort sind der Hofladen und die Beerenküche untergebracht. Als wir den Bauernhof von unseren Eltern übernommen haben, stellten wir auf Obstbau mit Schwerpunkt Beeren um. Durch diese neue Ausrichtung brauchten wir auch neue Räume. So kamen Ludescher + Lutz Architekten ins Spiel. 2015 haben wir unseren Hof gemeinsam mit ihnen um den Stadel erweitert. Hier sind die Spargelsortiermaschine, das Getränkelager und der Kühlraum untergebracht. 2016 konnten wir in der Nachbarschaft das Haus in der Sebastianstraße 12 erwerben. Bald war die Idee geboren, dort etwas ganz Neues anzubieten. In der FH Vorarlberg sind Studierende aus ganz Europa für jeweils ein Semester zu Gast. Für sie wollen wir künftig Gastgeber sein." Martin + Peter Winder
„Dieses Vorhaben war komplettes Neuland für uns. Wir setzten nicht nur deshalb wieder auf die bewährte Zusammenarbeit Ludescher + Lutz Architekten. Für uns war es wichtig, dass man spürt und sieht, dass die drei Gebäude (Elternhaus, Stadel und Ernas Haus) zusammengehören. Dabei konnten wir voll auf das Wissen und Können unserer Architekten vertrauen.
Aus unserer Sicht ist so eine wunderbare Einheit entstanden, obwohl eine öffentliche Straße durch unseren Hof führt. Wir stellten uns ein Gebäude für Studierende vor oder eventuell auch für andere Single-Mieter, in dem die Wohnungen gerade groß genug sind, dass alles da ist, was man zum Leben und Lernen oder Computerarbeit am Schreibtisch braucht. Gemütlich, aber nichts Überflüssiges. Dazu einen Fahrradkeller, einen Hausgarten mit Grillplatz und eine gewisse Offenheit zu unserem Hof."
Martin + Peter Winder
Die Fassaden sind aus heimischer Weißtanne gefertigt. Die Loggien im Süden sind durch einen Lattenschirm vor zu viel Strahlung geschützt. Die Fenster an der Westfassade sind Bestand, sie werden durch Schiebeläden geschlossen. Hierbei kommt uns ein altes Motiv des Dornbirner Hauses zugute: Das „Klebdach“ an der Giebelseite des Hauses.
Das Stiegenhaus wurde wie ein eigenständiges kleines Bauwerk aus sägerauer Weißtanne in das bestehende Mauerwerk hineingestellt. Das Geländer addiert sich aus stehenden Brettern, die durch einen einzigen schrägen Schnitt zu dekorativen Elementen werden. Einfach herzustellen, so dachten wir.
„Ich möchte euch mit großer Freude darüber in Kenntnis setzen, dass die Vermietung von Ernas Haus wie von selbst läuft.“
Martin Winder vom Winderhof, Bauherr