• Ein Schindel-gedecktes schlichtes Gebäude als zeitgemäße Interpretation eines alpinen Hauses soll den Ort in seiner Einmaligkeit überhöhen.

    Das Grundstück befindet sich in einer exponierten Lage über Dornbirn. Die Bedeutung des Ortes wird auch durch die topografische Situation unterstrichen. Es handelt sich um den höchsten Punkt einer vor Watzenegg liegenden Hügelkuppe, mit atemberaubender Rundumsicht. Der Blick schweift vom breiten Berg im Süden, über die Schweizer Berge im Westen, bis zum Bodensee im Norden. Die Zufahrtsstraße endet als Sackgasse vor dem Grundstück. Von hier aus zeigt sich das Haus mit seiner Schmalseite.

    Der Besucher wird von einer weiten Auskragung empfangen. Hier stellen die Gäste ihr Auto ab und gelangen direkt in den Gästetrakt ohne den Hausherrn zu stören. Dies ist, neben dem Bereich für größere Einladungen und dem ganz privaten Wohnteil des Bauherrn, der erste von den drei unabhängig voneinander erschlossenen Teilen des Hauses.

    Auf den Baumbestand wird Wert gelegt. Die kapitalen Bäume des Grundstücks werden erhalten. Die stolze Robinie bildet den Auftakt und ist Vordergrund für die Eingangstür und das große Tor. Hinter dem blickdichten Tor öffnet sich der Innenhof mit der großen Buche. Dieser allseits umschlossene und abschließbare Hof ist teilweise überdacht und ermöglicht eine Umfahrt ohne zu Reversieren, außerdem ist hier legeres und gedecktes Parkieren möglich.

    Das Haus ist geprägt von einem weit ausladenden Schindel-gedeckten Walmdach. Dieses schützt die im Obergeschoss umlaufende Veranda. Der Blick gerahmt wie im Cinemascope Format – Aussicht pur. Das hölzerne Obergeschoss ruht im Erdgeschoss auf schweren steinernen Wandvolumen in Querrichtung. Im Ausbau wird auf authentische Materialien Wert gelegt: breite massive Dielen am Boden, naturbelassenes Holz- angenehm in der Haptik an der Wand, Mellauer Kalkstein für die massiven Wände und Öfen, kräftiges Naturgegerbtes Leder für die Sitzmöbel.

Villa Watzenegg, Dornbirn, Ö, 2016, 3. Preis (Philip Lutz)