• Ausflugsrestaurant Umbrüggler Alm
    Wettbewerb 2014, 1. Preis

    best architects Award 17 GOLD

    Auszeichnung des Landes Tirol für

    Neues Bauen 2016

    Auszeichnung Klimaschutzpreis klimaaktiv Silber 2015

     

    Inmitten hoch aufragender Fichten und steiler Hänge empfängt eine Waldlichtung den Wanderer und Skifahrer: Dieser Platz lädt zum Verweilen ein, denn er bietet Sonne und Aussicht. Um diese beiden Qualitäten in bester Weise zu verstärken, steht das Gebäude am oberen Rand der bestehenden Wiese, direkt unterhalb des Forstweges. Der Gastgarten öffnet sich einladend, der Baukörper deckt den Rücken der Gäste, ein verschindeltes Dach verspricht Schutz vor Wetter und Sonne, der Kamin ist von weitem das sichtbare Zeichen einer Gaststube.

    Das Projekt wird mit sanften Veränderungen in die Landschaft integriert: die Hänge unterhalb und oberhalb werden etwas steiler, der Forstweg nur um wenige Meter versetzt. Die Terrasse erfordert keinen eigenen Baukörper, sondern nur die Verschiebung einer Höhenschichtenlinie, sie wird ganz selbstverständlich aus der Landschaft entwickelt. Dort, wo der Baukörper keine Belichtung oder Zugänglichkeit benötigt, gibt es auch keine Fassaden, das Volumen versinkt im Gelände. Das zeichenhafte Dach überspannt den organischen Grundriss mit wechselnden Neigungen, es wird grau verwittern und sich in die Silhouetten der Bergfichten einordnen. Das Projekt benötigt keine Stützmauern und keine Absturzsicherungen im Gelände, keine Oberlichten.

    Das Gebäude ist direkt vom Forstweg aus erschlossen. Die Anlieferung, die drei Abstellplätze und das Holzlager liegen an dieser Seite, ein Windfang erschließt direkt die Stiege zum Keller, wo sich die Lagerräume befinden. Über diesen Windfang können auch Wanderer zu den Wc´s gelangen, wenn der Betrieb geschlossen hat. Die Gästeterrasse hingegen liegt im Süden, sie wird durch das Gebäude gegen den Forstweg abgeschirmt, dennoch ist sie ebenerdig an den Weg angeschlossen.

    Die Terrasse ist zunächst ein Teil der Landschaft, sie hat keine Grenze zur großen Wiese und ist auch in diese Richtung einfach zu erweitern, eine teilweise Terrassierung ist denkbar. Hier ist legeres Kommen und Gehen möglich, Sehen und Gesehen-werden, die Rodeln bzw. Fahrräder bleiben stets im Blick. Kinder können spielen, man kann auch den Hund laufen lassen. Entlang des Hauses erstreckt sich eine umlaufende Bank, die windgeschütztes Sitzen mit Blick ins Inntal ermöglicht, es werden auch ca. 60 überdachte Sitzplätze angeboten.

    Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit der Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an, kommunikativ und flexibel möblierbar, eine Bank begleitet die Fensterseite, der Ausblick umfasst beinahe 180°, er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Die kleine Stube ermöglicht auch geschlossene Gesellschaften, sie hat einen eigenen Kamin, in diesem Bereich wird die Decke tiefer abgehängt.

Umbrüggler Alm, Innsbruck, A, 2016, best architects Award 17 Gold (mit Philip Lutz)