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Musik- und Bibliothek Wolfurt
Wettbewerb 2014, Anerkennungspreis
Das neue Musik- und Bibliothekshaus bildet die Quartiersmitte im Ortsteil Strohdorf und ist sowohl räumlicher Platzabschluss als auch Eckpunkt und Gelenk zum angrenzenden Sternenareal. Die Funktionsbereiche Musikschule und Bibliothek werden in zwei unterirdisch zusammengehängte Baukörper aufgeteilt. So entsteht ein platzbildendes Ensemble. Die als punktförmiger Solitärbau direkt am Kreuzungsbereich platzierte Musikschule nimmt mit seinen vier Geschossen und seine turmartigen Proportion seine Rolle als neue Quartiersmitte wahr. Die neue Bibliothek bildet hingegen als eingeschossiger freistehender Pavillon den ostseitigen Abschluss des sich nach Westen öffnenden neuen Quartiersplatz. Durch Ausnutzung der natürlichen Topografie des Ortes wird das Untergeschoß der Bibliothek und die darin befindlichen Tanz- und Mehrzwecksäle platzseitig belichtet.
Das Quartier Strohdorf ist geprägt durch eine hohe Anzahl öffentlicher Bauten mit den Schwerpunkten Bildung, Kultur, Veranstaltung und Sport. Das vorliegende Projekt vollzieht die im Masterplan angestrebte räumlich offene, durlässige und campusartige Bebauungsstruktur in Form von zueinander versetzten Baukörpern und ermöglicht eine qualitätsvolle Gestaltung der Außen- und Freiräume. Durch die Situierung der Bibliothek entsteht ostseitig ein vom Verkehr abgeschirmter Gartenraum als Aufenthalts und Lesebereich im Freien. Funktionen wie Fahrradabstellplätze, Bushaltestelle oder gedeckte Eingänge werden in das Volumen integriert und tragen ebenso zu einer Belebung der Erdgeschoßzone bei.
Die Erschließung beider Gebäude erfolgt über den neuen Platz, für die Bibliothek gibt es einen zusätzlichen Zugang an der Nordseite von der Wälderstraße her. Die im Untergeschoß der Bibliothek befindlichen Tanz- und Mehrzwecksäle haben als zusätzliche Option ebenfalls einen Zugang vom Platz aus und wären daher außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek und der Musikschule ohne weiteres nutzbar.
Das Gebäude soll als visuellen Anker des Quartiers Eleganz und eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen. Stimmig zueinander gesetzte Volumen bestimmen den Charakter des neuen platzbildenden Ensembles. Konstruktiv werden die Häuser mit „trägen“ auf Stahlsäulen ruhenden Betondecken ausgeführt. Die nichttragende Ausfachung der Außenwände erfolgt mittels hochgedämmten Holzaußenwänden. Holzlamellen vor den Verglasungen verhindern zu hohen Wärmeeintrag und verleihen den Gebäuden ihr charakteristisches Äußeres.