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Musikprobezentrum Oberst-Bilgerikaserne in Bregenz | Wettbewerb, 1. Preis
Das neue Musikprobenzentrum in der Bilgerikaserne will in jeder Hinsicht ein selbstverständlicher Teil seines Umfeldes werden.
Die geforderten 6 Stellplätze sind in einer neuen Zufahrt auf den Kasernenhof als Senkrechtparker angeordnet. Das Musikprobenzentrum bekommt so einen autofreien Kiesplatz als unmittelbares Vorfeld. Baumpflanzungen, ein Brunnen und Fahrradständer komplettieren diesen kleinen „Platz am Tannenbach“, der auch für alle Anwohner geöffnet sein soll. Die Anlieferung für große Gegenstände (3 x 3 m) wird über diesen Platz abgewickelt.
Das Satteldach des Rossstalles wird bis zum Vorplatz verlängert, so kann das alte Volumen im Zusammenklang der Volumen eine neue Rolle spielen. Es wird zum Vordach, zum Zeichen der gesamten Anlage. Der Probe- und Aufführungsraum erhebt sich dahinter. Auch er wird von einem Satteldach überdeckt. An der Giebelseite verschmelzen das alte und das neue Dach zu einer zeichenhaften, eigenwilligen Figur.Über den Vorplatz und gedeckten Außenbereich gelangt man in einen zentralen Verteiler, er ist Foyer und Windfang zugleich. Dieses Foyer öffnet sich über eine Kette von Doppeltüren zum Probenraum. Im Falle von abendlichen Aufführungen lässt sich schon vom Tannenbach aus die gesamte Tiefe des Gebäudes einsehen. Das Ende des Probenraumes bilden die Podeste für die Musiker. Hinter ihnen öffnet sich die Wand zu einem durchgehenden Oberlichtband, das den ganzen Raum mit Tageslicht flutet, ohne jedoch störende Blickbeziehungen zum Kasernenareal mit sich zu bringen. Ein großes Fenster öffnet sich nach Nordwesten zum nahen Bodensee. Über dem Foyer erstreckt sich eine Galerie, die sich für Tontechniker, Beleuchter, Chorgruppen oder einfach nur für gelegentliche Zuhörer anbietet. eigenwilligen Figur.
Der alte Rossstall wird zum Mehrzweckraum, die markante statische Struktur und die Becken bleiben erhalten und sichtbar. Der Mitteltrakt bekommt einen zweiten Stiegenlauf, der das Dachgeschoss erschließt. Hier werden die Büros von Militärmusik und Polizeimusik ihre neue Heimat finden. Das Symphonieorchester wird im ehemaligen Zellentrakt einen eigenen, zeitgemäßen Arbeitsbereich erhalten. Die Mittelwand wird abgetragen, die Trennwände neu gesetzt. Die Fenster auf den Längsseiten werden abgesenkt, um für eine ausreichende Belichtung der Räume zu sorgen. Hölzerne Lamellen im Stile der Gründerzeit werden den Blick vom Kasernenhof fernhalten.
Die neue Dachlandschaft ist flächenbündig zu den alten Dächern ausgeführt, soll sich jedoch durch eine Kupferdeckung von diesen unterscheiden. Die nach Süden orientierten Dachflächen des Neubaues werden mit PV-Modulen belegt, um einen Teil der vom Gebäude verbrauchten Energie zu kompensieren. Die Außenwände sollen rau verputzt sein, damit sich der Neubau in die Materialsprache des Bestandes harmonisch einfügt.Die Inneren Oberflächen werden im Foyerbereich verputzt ausgeführt, damit sie eine unterschwellige Verbindung zum denkmalgeschützten Altbau herstellen lassen. Der Probenraum soll mit sägerauem Holz bekleidet werden, so lässt sich die akustische Wirksamkeit des Raumes verfeinern, und es entsteht ein klares Highlight im Verbund von alten und neuen Innenräumen.