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Einerseits ist das Wohnquartier Nenzing Nord, früher auch als das „Armahus“ von Nenzing bezeichnet, durch die direkte Anbindung an die A-14 hervorragend erschlossen, andererseits durch Autobahn, ÖBB, Illfluß und erhebliche Industriezonen von den Nachbargemeinden und dem Ortszentrum abgeriegelt. Ein Quartier, das seine Lebensqualität und sein Sozialkapital auf dem eigenen Gebiet erschaffen und erhalten muß.
Das neue Kindergartenhaus wird über die selbstverständlichen Betreuungspflichten hinaus daher auch erhebliche Impulse für die Lebensqualität und das Gemeinwohl in diesem Stadtquartier bieten können.
Der Bauplatz gibt durch die Bahntrasse mit der Schallschutzwand im Süden und dem schützenswerten alten Baumbestand sehr starke Randbedingungen vor. Für die Bewohner des Quartiers, darunter auch jene in der neuen „Siedlig Nenzing“, wird der Standort an der Bahnunterführung zu einer Torsituation in Richtung Zentrum werden. Ein idealer Treffpunkt auf dem Weg zur Arbeit, zur Freizeit oder zum Einkauf.
Das Areal des Kindergartens erhält durch diese Lage im Quartier eine sehr klare und eindeutige Zugangssituation, in die sich auch die Parkierung, der Haupteingang und der Spielbereich in übersichtlicher Weise einordnen. Der Spielbereich muß sich nicht gegen die verschattete Schallschutzwand der Eisenbahn orientieren, sondern er spannt sich zwischen der Quartierskreuzung und dem Kindergarten auf, erhält so Luft, Sonne und ein großzügiges und gut überblickbares Platzangebot.
Der neue Kindergarten positioniert sich leicht zurückgesetzt zwischen die erhaltenswerten Waldföhren, sodaß einige Baumgruppen vor und einige hinter dem Gebäude erhalten bleiben. Die Loggia des Einganges, Foyer, Essbereich und zentrale Halle orientieren sich auf den Vorplatz des Gebäudes.
Die öffentlichkeitsnahen und allgemeinen Raumfunktionen sind im Erdgeschoss angeordnet, jene des Kindergartens und der Spielgruppen im Obergeschoss, die Räume profitieren hier von der besseren Belichtung und Aussicht, der geborgenen und konzentrierten Atmosphäre. Die alten Bäume kann man von vielen Fenstern des Kindergartens aus erleben.
Die Garderoben sind im Erdgeschoss als Zentralgarderobe angeordnet, pro Kind werden ca. 30 cm Garderobenbreite zur Verfügung gestellt. Die Bewegungsräume sind als eigener Schließbereich im Osten angeordnet, sie können über einen getrennten Zugang im Norden auch außerhalb der Öffnungszeiten benutzt werden. Durch die kompakte Grundform des Kindergartens sind kurze Wege und begrenzte Kosten für Erstellung und Betrieb des Gebäudes zu erwarten.
Die erdberührten Bauteile und die Decke über dem Erdgeschoss sind in massiver Bauweise, die Außenwände und das Kaltdach sind in Holzbauweise geplant. So bekommt das Haus genügend innere Speichermasse und eine hoch gedämmte Gebäudehülle. Das geneigte Kaltdach lässt eine hohe Lebensweise erwarten. Es ist mit Kupferbahnen eingedeckt, die Fassaden sind aus massiver Weißtanne vorgesehen, die Fenster dreifach verglast.