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Dorfhus Düns
Wettbewerb 2016, Anerkennungspreis
Das Haus soll einen Vorplatz schaffen, auf dem man sich gerne treffen wird, sich im Volumen an den alten Vorbildern, den Dünser Bauernhöfen orientieren und seine Nutzer in flexibler und nachhaltiger Weise aufnehmen.
Das Gebäude ist gut 27 Meter lang und 8 Meter breit, die Dachneigung hat 45 Grad. Eine Proportion, die man häufig in den Hanglagen des Dünserberges sieht. Keine ungewöhnliche Erscheinung, so ähnlich wie die alten Bauernhöfe. Das Dach ist ruhig, ganz ohne Kamine, Fenster oder sonstige Aufbauten. Das Haus hat ein steiles Kaltdach und Holzdecken mit beherrschbaren Spannweiten. Es ist voll unterkellert, auch um die Geländestufe auszunutzen. An der Giebelseite, die sich der Kirche zuwendet, ist es breiter, weil es einen Vorplatz mit Gastgarten aufspannen will. Die einseitige Abschleppung des Daches schafft eine vertraute Silhouette, es kommt so tief herunter, dass man es fast berühren kann. Die handwerkliche Ausführung abstrahiert dieses Bild in unsere Zeit.
Das wichtigste ist die Zuwendung des Hauses zur Ortsmitte und der Vorplatz, der zum Verweilen einlädt. Er ist vom Verkehr abgewandt und nach Süden offen. Im Sommer wird er vom Laub einer Linde beschattet. Man kann von hier aus über den Walgau nach Süden blicken. Eine Loggia an der Ecke holt die Besucher von der Straße bis zur Haustüre und schützt vor dem Wetter. Der Eingang mündet in einen geraden Gang, der die öffentlichen Nutzungen erschließt: Den Veranstaltungsbereich, das Cafe und den Dorfladen als täglichen Treffpunkt. Das Dreiklangbüro besetzt seine eigene Ecke im Westen, ist jedoch intern angebunden. Die Wohnungen werden über ein eigenes Stiegenhaus erschlossen, Vorplatz, Loggia und Hauseingang werden zum alltäglichen Treffpunkt aller Nutzer. Die Wohnungen im Obergeschoss sind vom Windfang aus barrierefrei erschlossen. Die erste Wohnung hat einen breiten Gang vorgelagert, sie kann auch als Arztpraxis gewidmet werden.
Alle Wohnungen sind nach Südwesten, weg von der Straße orientiert. Auf Balkone wird bewusst verzichtet, es gibt ja einen Gastgarten vor dem Haus. Ein langes Fensterband belichtet die öffentlichen Räume im Erdgeschoss, darin ist ein Regal integriert, es zeigt die Waren dem Betrachter an der Straße, gleichzeitig werden Ein- und Ausblicke gefiltert. Das Dach ist mit dunkel engobierten, glatten Ziegeln eingedeckt, die Fassaden mit unbehandelten Fichtenschindeln verkleidet.