• Idee: Viele Gäste haben eine lange Reise hinter sich, wenn sie zu uns zum Schifahren kommen. Autofahrten, Staus, Parkplatzsuche, Anstellen an der Kasse, Seilbahnen und so weiter sind eher anstrengende Erlebnisse, bei denen die eigene Selbstdisziplin und viel Verständnis für die Mitmenschen erforderlich sind.

    Ganz anders soll das krönende Erlebnis dieser Anfahrt sein: Ein monumentaler Berg und ein Haus, das diesem bescheiden aber selbstbewusst gegenübersteht. Ein Haus, das mit dem Berg verwachsen erscheint. Ein Haus, das sich von außen so klein wie möglich zeigt, aber das Bergpanorama in seiner Vielfalt maximal zur Geltung bringt. Ein Haus, das dem Besucher das Gefühl gibt, als Individuum der unberührten Bergwelt gegenüber zu stehen.

    Erschließung: Bis zu 50 Personen in der Minute kommen mit der Seilbahn in einer großzügigen Halle an und blicken geradewegs durch das Gebäude durch. Auf dem Weg zur gleißend hellen Piste passiert man den Windfang des Bergrestaurants. Mit zwei Rolltreppen oder einem Aufzug gelangen die Besucher barrierefrei auf die Restaurantebene des Hauses, an die auch die Sonnenterrasse angelagert ist. Auf dieser Ebene ist ein großzügiger Windfang das Element der Orientierung und Verteilung. Von hier aus kann man direkt auf die Sonnenterrasse, auf mehreren Wegen in das Restaurant und zu den Wc´s. Die Besucher sollen verteilt werden, sie sollen nicht spüren, wie viele Menschen sich im Haus aufhalten.

    Gastronomie: Alle Sitzplätze liegen entlang der Außenverglasung, die Möbel sind fest verbaut. Die Wege durch das Restaurant führen an der Innenseite der Infrastrukturkerne entlang. So bleiben die Sitzbereiche möglichst ruhig und die Wege kurz. Die Küche gewährt Einblicke und Ausblicke, der Gast ist auch bei wenig Betrieb niemals allein.  Die Schank ist als Bartreffpunkt ausgebildet. Im Bereich des Windfanges liegen auch die Ausgaben für Speisen und Getränke, die für die Terrasse bestimmt sind. Die Toiletten haben einen eigenen Windfang, der vom Restaurant oder vom zentralen Windfang aus betretbar ist. Einen Außenkiosk gibt es bewußt nicht, damit die Gastronomie nicht überdehnt wird.

    Bauweise: Das Klima ist an diesem Platz sehr rau, es ist mit sehr viel Schnee zu rechnen, der auch lange liegen bleibt. Der Betrieb im Hochwinter stellt hohe Anforderungen an die Dämmung der Gebäudehülle und an die Bauphysik dar. Wir schlagen daher vor, Die Sockel und Decken zu betonieren, Wände und Dach in hochgedämmter Holzbauweise auszuführen. Die Hülle und das Dach werden mit Lärchenschindeln verkleidet. Insbesondere die Dachhaut sollte im Sommer vom Ifen aus einen vertrauten Eindruck machen und die regionale Handwerkskunst widerspiegeln.

     

Bergbahn Hahnenköpfle Kleines Walsertal, A, 2016 (mit Philip Lutz)