• Hard war immer schon stark auf das Wasser bezogen: Der Himmel ist frei und weit, die Bäume biegen sich im Wind, Natur und Wassersport sind allerorten präsent.

    Heute ist es jedoch so, daß große Teile des Ufers durch Marinas, Parkplätze und Gewerbebetriebe der öffentlichen Wahrnehmung entzogen sind.

    Das Ziel dieses Entwurfes ist es, einen öffentlichen Ort, ein Stück Hard, direkt ans Wasser zu bringen. Die Frequenz der Kohlplatzstraße wird durch eine breite Öffnung an den See gezogen, wobei die bestehenden Schichtungen der gewachsenen Strukturen respektiert und abgebildet werden.

    Um den unterschiedlichen Richtungen und Geschwindigkeiten des ankommenden Verkehrs (PKW, Fahrräder, Fussgänger) durch eine gemeinsame Ankunftszone gerecht zu werden, gibt es einen offenen, gepflasterten Platz, der auch als Festplatz und für Konzerte dienen kann. Der Platz erweitert die Kohlplatzstrasse, wobei jedoch deren Kontinuität durch die bestehende Allee gewahrt bleibt. Von hier aus öffnet sich bereits der Blick zur Weite des Bodensees hin, man kann sich orientieren, versammeln, die angebotene Infrastruktur nutzen.

    Der eigentliche Hafenplatz ist ein von kapitalen Bäumen beschatteter Park, auf drei Seiten vom Wasser, den Booten, der Weite umgeben. Die Bäume, vorzugsweise Pappeln und Weiden, werden aufgeastet und vom Unterholz befreit, damit der Blick in die Ferne gewahrt bleibt. Es gibt keine vorgezeichneten Wege, keine Achsen, jede Richtung wird ermöglicht, der Weg zum offenen Wasser ist verlockend. Die Oberfläche ist eine begehbare und befahrbare Kiesdecke, sie wird mit der Zeit teilweise zur Wiese werden, Lieferanten benutzen den Platz nur in den frühen Morgenstunden, an Badetagen können bis zu 2.000 Räder unter den Bäumen abgestellt werden.

    Fluchtpunkt und Ziel des Passanten ist eine öffentliche Anlage von Sitzstufen, die direkt ins Wasser führen, je nach Pegel des Bodensees ist diese Arena unterschiedlich groß. Direkt anschließend daran das Hafenrestaurant mit großzügiger Terrasse, das Strandbad und der Yachtclub, alle drei Nutzungen sind in einem einzigen Gebäude untergebracht. Eine durchgehende, schwebende Attika fasst die Volumen zusammen, bietet allseitig Schutz vor Regen und Sonne.

    Landmark: Um die Bedeutung der Situation zu unterstreichen, wird der Situation ein Hochpunkt hinzugefügt, der sich in die bestehenden Landmarks von Hard einfügt, um seine eigene Rolle zu spielen. Nicht sakral, wie der Kirchturm, nicht industriell wie Schlot und Kräne, sondern ein abstraktes, begehbares Kunstwerk, das in der zweiten Stufe des Wettbewerbes weiter ausgeführt werden soll.

Strandbad Hard, A, 2014 (mit Philip Lutz)