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Das Hatlerdorf ist der südlichste jener Dorfkerne, aus denen sich die Stadt Dornbirn zu ihrer heutigen Identität entwickelt hat. Es stellt den Bezugsrahmen dieses Bauplatzes dar. Der historische Siedlungskern des Hatlerdorfes liegt im Westen, die Kirche St. Leonhard mit ihrem großen Friedhof im Osten des Bauplatzes. Die Arlbergstraße hat als Nord-Süd-Verbindung über die Jahrzehnte an Bedeutung gewonnen, sie verbindet das Roseareal mit dem Zentrum von Dornbirn und darüber hinaus mit dem ganzen Land. Sie hat das Hatlerdorf erschlossen, aber auch in zwei Hälften geteilt, was man heute an der eigentümlich schrägen Ausrichtung der Bauparzellen in Beziehung zur Arlbergstraße, nicht nur im Luftbild, sondern auch aus der Fußgängerperspektive erkennen kann.
Das Gebäude orientiert sich mit seinem Vordach, seinem Eingang und der Ausrichtung der inneren Halle ganz auf den Vorplatz im Süden. Hier werden alle Bewegungen gebündelt, alle Blicke, alle Zeichen. Die Kulisse bilden Karren, Staufen und der breite Berg.Der motorisierte Verkehr wird im Westen des Neubaus an das Hatlerdorf angebunden und im Süden vor dem Haus gebündelt. Der Fahrzeugstrom wird dabei am Haupteingang und den oberirdischen Abstellplätzen entlang bis zur Tiefgarage geführt. Die Ausfahrt erfolgt davon getrennt, direkt auf die Arlbergstraße hinaus. Auch die Anlieferung erfolgt vom Parkplatz im Süden aus.
Der Haupteingang liegt direkt am Gehsteig, er holt hier die Kunden mit einem schützenden Vordach ab, unter dem auch die Fahrräder und das Bistro ihren Platz finden. Von hier aus besteht eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zur Hatlerstraße. Die Stiegenhäuser der Wohnbauten liegen bewusst nicht an diesem Vorplatz, sie bilden die Eingänge an anderen Seiten des Gebäudes aus.
Das Gebäude wird so in das bestehende Gelände gesetzt, dass der Höhenunterschied von ca. 1m so genutzt wird, dass auf ein zusätzliches Gefälle bei der im Haus integrierten Laderampe verzichtet werden kann. Durch ausnutzen der natürlichen Topografie kann so der LKW in absolut horizontaler Lage entladen werden. Auf dem Dach des Supermarktes entwickelt sich zwischen den Wohnbauten, eine Grünfläche die zum Spielen und Verweilen einlädt. Die Solaranlage befindet sich am Dach der Wohnbauten.
Das große Stadthaus hat lasierte Holzfassaden, hinter denen sich die Volumina von Handel und Wohnen vereinen. Das Holz nimmt Bezug zu den geschindelten Bauernhäusern im Hatlerdorf auf und versieht das große Volumen mit einer feinen vertrauten Textur. Unterbrochen wird die Holzfassade von vortretenden Gesimsen. Diese rhythmisieren die Höhe . Es entsteht eine Figur, die verschiedene Nutzungen unter einem Dach vereint.